Die Beziehung zwischen Produktivität und Wertschöpfung

Die Beziehung zwischen Produktivität und Wertschöpfung

Wenn Produktivität eine Rolle für eine Organisation spielen soll, muss sie mit anderen Organisationszielen verknüpft werden. Im Allgemeinen dominieren drei Kernfaktoren den Erfolg einer Organisation (van Ark & De Jong 2004):

  1. die Handlungen, die die Organisation ausführt ("was getan wird"),
  2. die Beschaffungs- und Verkaufspreise von Sachgütern und Dienstleistungen ("der Preis, für den es getan wird"),
  3. und die Produktivität, mit der die Inputfaktoren in Output transformiert werden ("wie wird es getan").

Diese drei Effekte, die wir als Handlungseffekt, Preiseffekt und Produktivitätseffekt bezeichnen, haben unmittelbare Auswirkungen auf das allgemeine Organisationsziel: Wertschöpfung durch den effizienten und effektiven Einsatz der Produktionsfaktoren zu erzielen (s. Abb. 2).

Produktivitätseffekt: Produktivitätssteigerungen können durch Verbesserung der operativen Effizienz (der Art und Weise der Produktion und/oder des Produktionsmanagements), durch technologischen Fortschritt oder durch Einführung bahnbrechender Innovationen erreicht werden.

Der Preiseffekt ergibt sich aus der Senkung von Beschaffungsbeziehungsweise Input-Kosten und/oder aus der Erhöhung der Verkaufspreise.

Der Handlungseffekt bezieht sich auf drei Faktoren:

  • eine Veränderung der Output-Struktur (etwa durch Entwicklung und Vermarktung neuer Produkte oder Dienstleistungen) kann die Wertschöpfung erhöhen;
  • die intelligente Zusammensetzung der Input-Faktoren (etwa eine Optimierung von Maschinen und Anlagen oder die Verbesserung der durchschnittlichen Mitarbeiterqualifikationen) verbessert die Input-Struktur und damit die Produktivität der Prozesse, die zur Produktion des Output erforderlich sind;
  • der Skaleneffekt erzeugt Mehrwert durch Größenbeziehungsweise Mengenvorteile ("economies of scale").

Die Effekte können sich jedoch gegenseitig neutralisieren. Besonders gilt das für den Dienstleistungssektor: Standardisierung zum Beispiel kann die Produktivität deutlich steigern; auf der anderen Seite besteht die Gefahr, dass negative Auswirkungen auf die Servicequalität, den Komfort oder den maßgeschneiderten Charakter der Dienstleistung den Kunden dazu veranlassen, auf den Kauf der Dienstleistung zu verzichten. Daher sollten Unternehmen besonderen Wert auf das Ausbalancieren von Handlungs-, Preis- und Produktivitätseffekten als Quellen der Wertschöpfung legen.

Die Entscheidung, sich für bestimmte Aktivitäten zu engagieren, determiniert, auf welchen Märkten die Organisation präsent sein will, während die Preise die Erlöse bestimmen. Um die Produktivität zu erhöhen, ist es von entscheidender Bedeutung, die organisatorischen Prozesse so zu managen, dass die Input-Struktur optimiert wird. Das garantiert selbst in ökonomischen Krisenzeiten einen stabilen oder sogar wachsenden Marktanteil und erhöht kontinuierlich den Mehrwert des Unternehmens.